Unser Konzept

In unserer Kindertagesstätte soll eine ganzheitliche und Kind orientierte Pädagogik den Tagesablauf bestimmen.



Das Kind und wir


Das Leben des Kindes ist auf die eigene Gegenwart ausgerichtet. Hier sind Vergangenheit und Zukunft der Gegenwart völlig untergeordnet.

Ein Beispiel ist sicherlich, das vielen Erwachsenen bekannte “Phänomen”, dass Kinder anstehende Ereignisse, Versprechen oder in Aussicht gestellte Aktivitäten kaum abwarten können und am liebsten das Ereignis jetzt sofort und unmittelbar erleben möchten. Kinder sind von daher anders als Erwachsene. Ihre Reaktionen sind schwer voraussagbar, unberechenbarer und Kinder wehren sich zu Recht, in Zeitplänen abgefertigt zu werden.


Kinder durchkreuzen daher häufig die Planungen von Erwachsenen, nicht, weil sie Erwachsene ärgern möchten, sondern weil es ihrer Natur entspricht, spontaner, lebendiger, freier experimentierfreudiger, handlungsorientierter und neugieriger zu sein, als es viele Erwachsene sind. In der Begegnung von Kindern und Erwachsenen treffen immer zwei Welten aufeinander.


Die Elementarpädagogik sollte und muss immer darauf achten, dass die entwicklungspsychologische Welt der Kinder nicht durch Macht gegen besseres Wissen und aus Unkenntnis heraus der Welt der Erwachsenen anzugleichen hat.


Ganzheitliches Leben und Lernen mit Kindern bedeutet demnach, ihnen die Möglichkeit zu geben, verlorene, noch nicht gefundene oder neu zu entdeckende Sinnes zusammenhänge erfahren zu lassen. Wir räumen ihnen genug Zeit ein für vielfältige Außenerfahrungen (Lernen vor Ort), und dies alles in der Akzeptanz, dass Kinder Fehler machen dürfen und sollen, weil sie Kinder sind.


Unsere Kita soll für die Kinder ein Lebensraum sein, in dem sie…


… alleine, mit sich selbst, umgehen können
… mit anderen Kindern Kontakt aufbauen, ausbauen, aber auch abbrechen können
… Belastungen erleben und die Erfahrung machen können, dies auszuhalten und zu verändern
… einen aktiven Part übernehmen
… nicht mit perfekt vorbereiteten Angeboten überstülpt werden
… ihre eigenen Grenzen und die der Mitmenschen kennenlernen
… Regeln für das Zusammenleben kennenlernen
… eigenverantwortlich und mit viel Zeit umgehen können

Das Team unserer Kita hat das pädagogische Ziel, jedes Kind als eigene Persönlichkeit zu verstehen und anzuerkennen. Wir bemühen uns auf die vorhandenen Fähigkeiten des Kindes, auf den jeweiligen Entwicklungsstand und auf die aktuelle Lebenssituation individuell einzugehen.



Das Spiel

Hinter dem Spiel steht viel mehr als nur Unterhaltsame Beschäftigung

Wenn Kinder miteinander spielen, dann vertiefen sie sich so sehr in das momentane Geschehen, das sie fast alles um sich herum vergessen. Eine Fähigkeit, die vielen Erwachsenen verloren gegangen ist. Im Spiel kann das Kind Raum, Zeit und Gegenstände frei definieren und umdeuten. Dort ist es ihm möglich, seine eigenen Entwürfe von Welt und von sich selbst zu realisieren, allein oder gemeinsam mit anderen Kindern eine eigene Phantastische Realität zu schaffen.


Was passiert im Spiel?

Im Spiel können wir viele pädagogische Ziele, die zunächst nicht unbedingt feststellbar sind, erreichen, die eines längeren Prozesses bedürfen. Deshalb halten wir es für wichtig, wenn die Kinder morgens frühzeitig in den Kindergarten kommen, um auch die Möglichkeit zu haben, intensiv an diesem Freispiel teilzunehmen.


Wir möchten Ihnen anhand einer kurzen Gliederung einzelne Ziele verdeutlichen


Entwicklungsbereich soziales Verhalten

Das Kind soll soziale Kontakte knüpfen, Freundschaften entwickeln und fördern,und sich mit anderen Kindern auseinandersetzen. Es lernt, Konflikte zu lösen, erfährt Freude am Umgang mit Kindern. Kinder, die anders sind, müssen akzeptiert werden. Das Kind muss sich durch Kompromissbereitschaft in die Gruppe einfügen und auch anderen hilfreich zur Seite stehen. Das ist gerade für Einzelkinder ein schwieriger Prozess.

Förderung des Selbstbewusstseins

Das Kind soll frei von Ängsten sich selbst erkennen und seine Rolle in der Gemeinschaft erfahren. Es lernt, sich durchzusetzen und seine Meinung zu vertreten. Aber auch Gefühle können geäußert und ausgelebt werden. Die Kinder lernen, die eigenen Stärken und Schwächen einzuschätzen und damit umzugehen. Besonders ein intensives Rollenspiel dient dazu, Erfahrungen zu sammeln.

Sprachliche Förderung

Besonders im Spiel muss das Kind Gespräche führen oder seinen Freunden zuhören. Ausländische Kinder lernen praktisch im Spiel die deutsche Sprache. Die Zeit ist da, um mit der Erzieherin Gespräche zu führen und Gedanken auszutauschen und es werden Begriffe geklärt und zugeordnet.


Ausdauer und Konzentration

Hier bieten sich im Spiel viele Möglichkeiten, z.B. ein Puzzle muss zu Ende gepuzzelt werden. Auch am Maltisch und bei den Bastelarbeiten muss das Kind konzentriert mitarbeiten und die angefangene Arbeit zu Ende bringen. Dazu gehört auch, dass der Arbeitplatz aufgeräumt hinterlassen wird.

Fantasiewelt des Kindes

Wo kann man besser seiner Fantasie freien Lauf lassen, um in der Rolle eines Löwen oder Hundes durch den Gruppenraum zu kriechen. Durch die Verkleidungskiste und andere Kostüme haben die Kinder die Möglichkeit, weit entfernt von der Realität in eine andere, ihre eigene Welt zu schlüpfen. Oft tauchen sie erst wieder in der Wirklichkeit ein, wenn die Eltern in der Tür stehen und der Kindergartentag vorbei ist.

Förderung der Fein-und Grobmotorik

Nicht zuletzt durch den Umgang mit Schere, Papier, Stiften und Kleber haben die Kinder die Möglichkeiten, ihre Fingerfertigkeit zu schulen. Alle diese Materialien stehen den Kindern im Freispiel zu Verfügung.


SPIELEND LERNEN

Wissen + Entwicklung = Bildung


Seit 2005 gibt es für die niedersächsischen Kindertageseinrichtungen (hier speziell für den Elementarbereich) d.h. für drei bis sechsjährige Kinder einen Orientierungsplan für Bildung und Erziehung.


Hier geht es um spezielle Förderung der Kinder in einzelnen Lernbereichen:




Emotionale Entwicklung und soziales




Entwicklung kognitiver Fähigkeiten




Körper – Bewegung – Gesundheit




Sprache und Sprechen




Lebenspraktische Kompetenzen




Mathematisches Grundverständnis




Ästhetische Bildung




Natur und Lebenswelt




Ethische Fragen



In unser Kindertagesstätte versuchen wir den Kindern diese Lernbereiche im täglichen Alltag und in verschiedenen Projekten nahe zu bringen und zu intensivieren. Sie sollen ihnen helfen, handlungsfähig zu sein und sich in der Welt zurecht zu finden.



Vorschularbeit

Was verstehen wir unter Vorschularbeit?

Immer wieder wird an uns die Frage gerichtet: “Machen sie auch Vorschularbeit?”
Viele Eltern wollen vorzeigbare Produkte in Form von gut ausgeführten Mal- und Bastelarbeiten sehen, die ihre Kinder mit nach Hause bringen. Auch der Wunsch nach Vorschulmappen wird immer wieder geäußert.


Eltern möchten ihren Kindern einen Vorsprung in der Schule sichern, weil sie glauben, das Kind würde dann den Anforderungen besser genügen. Der Wert des Spiels, die Gelegenheit für Experimente und eigene Aktivitäten der Kinder verliert für viele Eltern mit Blick auf die bevorstehende Einschulung immer mehr an Bedeutung.


Die Kindertagesstätte ist nicht ein Ort, an dem Kinder “Wissen” aufnehmen und an erster Stelle kognitiv gefördert werden, sondern sie bietet die Grundlage für ein kognitives Lernen. Nicht das Lernen, sondern das Erfahren von Sinneszusammenhängen, bei dem ein Lernen geschieht, steht im Vordergrund. Darum hat das Spiel der Kinder einen hohen Wert. Eine wesentliche pädagogische Aufgabe der Kita liegt deshalb darin, das frei selbstbestimmte Spiel der Kinder zu schützen.


Der Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls ist von grundsätzlicher Bedeutung, nicht nur im Hinblick auf den späteren Erfolg in der Schule, sondern für das Leben. Dies alles “lernen” die Kinder in ihren Rollen-, Regel-und Konstruktionsspielen in der Kita.


Wir verstehen uns als Begleiterin in der Entwicklung von Eltern und Kindern, versuchen immer offen zu sein für Neues und Unbekanntes und verlieren hoffentlich nie unsere Neugier und Risikofreudigkeit bei dem Zusammenleben mit den Kindern.



Elternarbeit


Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist in unserer Kindertagesstätte ein fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Sie beginnt mit dem Eintritt ihres Kindes in die Kindertagesstätte. Ziel der Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte und den Eltern ist die Gründung eines sicheren Vertrauensverhältnisses als Voraussetzung für die pädagogische Arbeit mit den Kindern. Dies ist umso wichtiger, als viele Kinder einen großen Teil des Tages in der Einrichtung verbringen, so dass die Kindertagesstätte für sie zur zweiten Heimat wird.


Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erzieherinnen wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Kindes aus. In unserer Arbeit legen wir Wert auf regelmäßige Entwicklungsgespräche über das Kind.


Intensive Gespräche über Ihre Kinder sind jederzeit möglich. Bei der Notwendigkeit eines Gespräches unsererseits werden wir an Sie herantreten. Brauchen sie Hilfe von Fachkräften bei der Problembewältigung, wenden Sie sich vertrauensvoll an uns.

Wir helfen Ihnen gern.

Bei unserer Zusammenarbeit sollen Offenheit und Vertrauen im Vordergrund stehen.


Elternabende und Gruppennachmittage helfen bei der engeren Zusammenarbeit, dem Aufrechterhalten des Kontaktes und der Information zu komplexen Themen. Elternbriefe und Aushänge an den Pinnwänden helfen, auf wichtige Ereignisse bzw. Themen hinzuweisen.


Aufnahmegespräch

Bei Neuaufnahme in unsere Krippe/Elementargruppen möchten wir sie gerne zu einem Anamnesegespräch einladen. In dem Gespräch möchten wir ihrem Kind zuliebe etwas von der bisherigen Entwicklung erfahren.

Hierfür erhalten sie vorab einen Anamnesebogen mit verschiedenen Fragen, den sie bitte ausgefüllt zum Aufnahmegespräch in die Kita wieder mitbringen.



Krippe

Ein Tag bei den Waldmäusen

Unser Tag beginnt in der Regelzeit um 8:00, wenn die ersten Kinder gebracht werden und ankommen. Dabei empfangen wir jedes Kind individuell und entsprechend seiner Bedürfnisse. In der Zeit des Ankommens haben die Kinder die Möglichkeit frei zu spielen oder mit uns zu kuscheln.
Ab 8:45 beginnt unser gemeinsames und von uns vorbereitetes Frühstück im Gruppenraum. Auch hierbei wird auf jedes einzelne Kind Rücksicht genommen.
Im Anschluss folgt die Körperpflege, bei der die Kinder (nach Bedarf) nacheinander gewickelt und/ oder motiviert werden die Toilette zu besuchen. Dabei stehen wir dem Kind in ihrem Entwicklungsschritt und -stand unterstützend zur Seite.
Nun können die Kinder spielen, toben, forschen, entspannen und vieles mehr. Wir gehen, sofern es das Wetter erlaubt, täglich nach Draußen.

Um 11:15 wird, nach dem wir aufgeräumt haben, am Tisch Platz genommen und das gemeinsame Mittagessen eingeleitet. Jedes Kind hat hier seinen festen Stammplatz wie beim Frühstück, dass vermittelt dem Kind Sicherheit.
Hiernach folgt wieder die Körperpflege inklusive Windeln wechseln bzw. auf die Toilette gehen. Danach wird jedes Kind umgezogen, bettfertig und individuell an seinen Schlafplatz begleitet wo es mit seinem Ritual den Weg ins Traumland findet.
Die Schlafdauer der Kinder variiert dabei. Uns ist es aber wichtig, dass jedes Kind die Möglichkeit bekommt zur Ruhe zu kommen. Wenn die ersten Kinder ausgeruht sind, nehmen wir sie zu uns und kuscheln bei Bedarf bis sie wach sind. Dann ziehen wir oder die Kinder sich selbst an.
Ab jetzt können die ersten Kinder abgeholt werden. Die anderen setzen sich zu unserer kleinen „Schmause- Pause“ noch einmal gemütlich an den Tisch und so lassen wir den Tag in Ruhe ausklingen.

Eingewöhnung (Berliner Modell)


Die Eingewöhnungszeitraum nach dem Berliner Modell beläuft sich in der Regel auf circa 4 Wochen. Dabei ist es uns wichtig, dass nur eine und gleichbleibende Bezugsperson (z.B. Mama oder Papa) den Verlauf begleiten, um dem Kind den Einstieg zu erleichtern.


Für uns ist währenddessen ein vertrauensvoller und kontinuierlicher Austausch zwischen der Bezugsperson des Kindes und der BezugserzieherIn vor großer Bedeutung. Gleichzeitig hilft Ihrem Kind ein zurückhaltendes Auftreten, bei dem Beziehungsaufbau zwischen dem Kind und seiner BezugserzieherIn.


Weitere Infos zum Ablauf der Eingewöhnung erhalten Sie hier.

Trocken werden


Auf dem Weg zur Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit, ist die Sauberkeitserziehung für uns selbstverständlich. Sobald uns ein Kind Signale sendet, welche darauf hinweisen, dass es demnächst vom Windelträger zum Toilettengänger werden möchte, beginnt die Sauberkeitserziehung für uns. Diese kann nur mit Hilfe der Eltern angegangen werden, deshalb ist es uns wichtig, die kindlichen Signale den Eltern mitzuteilen oder umgekehrt.


Mit den sauber werdenden Kindern gehen wir täglich zum gleichen Zeitpunkt auf die Toilette oder Töpfchen. Der immer gleiche Rhythmus hilft den Kindern, sich darauf einzustellen, wann sie ihren Toilettengang machen können und erleichtern dem Kind das Sauberwerden.

Übergang in die KITA-Gruppe


Die meisten Kinder wechseln mit drei Jahren in unsere Elementargruppen. Vorab schnuppern die Kinder schon einmal alleine oder mit den Bezugserziehern bei ihren “großen Freunden”.


Auch die Eltern sind herzlich eingeladen einen Vormittag in einer Elementargruppe zu verbringen.